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Ein brauner Kasten mit einem Kreis in der Mitte in dem Gastautorin Katja Kaiser zu sehen ist. Titelbild von erstem Teil der Themenreihe.

Funktioniere ich - oder lebe ich schon meine Berufung?

Katja Kaiser
16.09.2025

Zwischen Babybrei und To-do-Listen: Warum viele Mütter sich innerlich verlieren - und wie du dich wiederfindest.

Wenn Liebe allein nicht reicht: Vom Wunsch, alles richtig zu machen

Es war nachts um drei. Ich saß auf dem Rand meines Betts, das Baby an meiner Brust, mein Rücken schmerzte, meine Augen brannten. Ich wollte die beste Mutter der Welt sein - mein Kind sollte sich sicher, geliebt und getragen fühlen. Ich hatte unzählige Bücher gelesen, Gespräche mit meiner Hebamme geführt, alles vorbereitet. Und trotzdem saß ich da, erschöpft bis in die Knochen, mit einer Stimme im Kopf, die fragte: War's das jetzt?

Dieser Moment war der Anfang einer neuen Frage: Was will ich eigentlich wirklich - für mich? Nicht weil mein Kind weniger wichtig geworden wäre. Sondern weil ich mich selbst kaum noch spürte. Ich funktionierte. Ich liebte - und verlor mich trotzdem.

Viele Mütter erleben diesen Zwiespalt: Der Wunsch, fürsorglich und zugewandt zu sein und gleichzeitig das Bedürfnis, sich selbst nicht zu verlieren. Es geht nicht um Egoismus. Es geht um Identität. Um Verbindung. Um Sinn.


Berufung beginnt dort, wo du dich wieder spürst

Oft glauben wir, unsere "Berufung" sei ein großer Lebensplan, ein festes Ziel, das wir finden müssen wie einen verlorenen Schatz. Doch Berufung ist weniger ein Ort - als ein innerer Zustand.

Berufung heißt: Du bist verbunden mit dem, was dich lebendig macht. Du gibst etwas von dir in die Welt, das Sinn stiftet. Und du tust es auf deine Weise. Manchmal still. Manchmal laut. Immer echt.

Gerade für Mütter in der Elternzeit stellt sich die Frage neu: Wer bin ich jenseits der Rolle als Mutter? Was will ich eigentlich gestalten, beitragen, erleben? Und oft ist es schwer, sich diese Fragen zu stellen, weil der Alltag so viel Raum einnimmt.

Typische Gedanken, die ich in Coachings höre:
  • "Ich funktioniere nur noch - aber ich spüre mich kaum noch."
  • "Ich weiß gar nicht mehr, was mir eigentlich wichtig ist."
  • "Ich würde so gerne Vorbild sein - aber gerade habe ich das Gefühl, leer zu laufen."

Berufung beginnt mit dem Mut, diese Gedanken nicht zu verdrängen. Sondern ihnen zuzuhören.


Kleine Schritte zurück zu dir selbst.

Du musst nicht alles sofort ändern. Es braucht kein radikales Umschwenken, keinen Businessplan, keinen perfekten Fahrplan. Was es braucht, ist Kontakt. Mit dir.

Hier sind drei Impulse, die dir helfen können, wieder mehr bei dir anzukommen:



1. Journaling-Frage: "Wann habe ich mich das letzte Mal lebendig gefühlt?"
Erinnere dich an eine Situation, in der du bei dir warst. Vielleicht beim Malen. Beim Singen. Beim Gespräch mit einer Freundin. Was war da anders als heute?

2. Dein 10-Minuten-Date mit dir selbst
Setz dich einmal am Tag für 10 Minuten hin. Keine To-dos, keine Ablenkung. Nur du, ein Tee, ein leeres Blatt. Was kommt, darf kommen. Schreib, spüre, atme.

3. Werte-Check-In
Welche drei Werte sind dir gerade besonders wichtig? Freiheit? Geborgenheit? Kreativität? Sinn? Frag dich: Lebe ich diese Werte gerade - oder sind sie auf Pause? Was braucht es, um ihnen wieder Raum zu geben?

Diese kleinen Räume sind kein Luxus. Sie sind der Anfang von etwas Größerem: deiner inneren Rückverbindung. Und oft ist das der erste Schritt in Richtung Berufung.


Fazit: Du darfst mehr wollen als zu funktionieren

Wenn du das Gefühl hast, dich selbst aus den Augen zu verlieren, ist das kein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Ruf nach dir selbst. Du darfst ihn hören. Du darfst dir erlauben, wieder zu fragen, was du brauchst, was dich ausmacht, was du in die Welt bringen willst.

Vielleicht ist es noch kein fertiger Plan. Aber es ist ein Anfang.
Und genau diesen Anfang darfst du dir selbst schenken.

Und noch etwas: Wenn du dich wieder mit dir verbindest, wenn du dich traust, deine Wahrheit zu leben, dann bist du nicht nur für dich selbst ein Vorbild - sondern auch für dein Kind. Denn Kinder lernen nicht nur aus dem, was wir sagen. Sondern vor allem aus dem, was wir vorleben.

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